Badwiesen 2030: 100 Millionen-Euro-Bauprojekt geht in die Realisierung
* Spatenstich für größtes Bauvorhaben in der Historie der Kreisbaugenossen-schaft Kirchheim-Plochingen
* Mix aus Neubau, Modernisierung und Aufstockung sowie nachhaltigem Energie- und Mobilitätskonzept
* Flagge zeigen: Mehr bezahlbarer innerstädtischer Wohnraum ohne zusätzlichen Flächenverbrauch
„Maßstäbe setzen und Wort halten, vielleicht noch: widrigen Rahmenbedingungen trotzen – so könnte man das Bauvorhaben ‚Badwiesen 2030‘ überschreiben. In der Tat bedurfte es großer Kreativität und Ideen, visionärem Herangehen und breiter Unterstützung vieler Partner bereits in der Planung. Heute starten wir mit dem Spatenstich das größte Bauprojekt der Geschichte unserer Genossenschaft, gehen in die Realisierung. Ein 100 Millionen Euro-Projekt! Da kann man schon mal stolz sein, und allen Beteiligten Danke sagen“, eröffnete Kreisbau-Vorstandssprecher Bernd Weiler die Veranstaltung zum Spatenstich im Wohngebiet Badwiesen in Kirchheim/Teck.
Das Konzept sieht einen Mix aus Neubau, Modernisierung und Aufstockung vor. Ergänzt wird dies mit einem nachhaltigen Energie- und Mobilitätskonzept. Insgesamt 100 Millionen Euro wird die Kreisbau in den nächsten zehn Jahren investieren und damit das Quartier weitestgehend klimaneutral machen. Die in den 1960iger Jahren gebaute Wohnanlage, bestehend aus acht Wohngebäuden, soll vollumfänglich saniert und um insgesamt 117 Wohnungen ergänzt werden. Durch die Aufstockung der Bestandsgebäude entsteht bezahlbarer innerstädtischer Wohnraum – ohne einen zusätzlichen Flächenverbrauch. Mit der Aufstockung und dem Neubau werden aus derzeit 192 über 300 Genossenschaftswohnungen.
Real-Labor für nachhaltiges und klimaneutrales Wohnen
„Die Badwiesen sind unser Real-Labor für zukünftiges nachhaltiges und klimaneutrales urbanes Leben und Wohnen“, erläutert Weiler. „Es war ein langer und mühsamer Weg bis hierher: Be-reits 2020 erblickte das Badwiesen-Konzept mit den Architekten Bankwitz das Licht der Welt, unter anderen Bedingungen, klar! Dennoch haben wir in dieser Zeit das Projekt in enger Ab-stimmung mit der Verwaltung schrittweise weiterentwickelt. Mit Feingefühl haben unsere Mitarbeiter die Mitglieder beim Umzug unterstützt. Wir sind allen Bewohnern für die Kooperation dankbar. In der Zwischenzeit sind alle Wohnungen leer und wir können beginnen.“
Sein Vorstandskollege Stephan Schmitzer ergänzt: „Die Kreisbau hat sich das ökologische Bauen, den sparsamen Umgang mit Ressourcen und die energetische Optimierung und Modernisierung ihres Wohnungsbestandes zum unternehmerischen Leitprinzip gemacht. Wir bauen heute im Zeichen der Nachhaltigkeit bzw. Klimaneutralität und Mobilität – und im Übrigen stehen wir hier an einem Prototyp des seriellen Bauens. So wie dieses eine Geschoss als Pavillon erstellt wurde, wird auch der Neubau, in mehreren Geschossen, vorgefertigt in der Halle, präzise, und maßgenau.“
Für jeden der vier Bauabschnitte gilt: Ein Plus an Wohnfläche von ca. 60 Prozent, 69 statt bisher 48 Einheiten, alle Wohnungen sind barrierefrei bzw. -arm, KfW-EH-55-Standard, Reduzierung des jährlichen CO²-Verbrauchs von 55 auf 5,5 Kg/m² (- 90 %).
Mindestens 60 Prozent der Photovoltaik-Belegung der Dachfläche wird allgemein, für Wärmebereitungs- und auch Mieterstrom genutzt. Die Außenflächen werden entsiegelt und begrünt, da die Garagenhöfe entfallen. „Ein Vertrag mit dem Gruppenklärwerk stellt sicher, dass hier ein ganz neues und innovatives Wärmekonzept umgesetzt werden kann. Warmwasser und Heizung werden über Wärmepumpe betrieben, die Energie kommt aus dem Abwasserkanal Schöllkopfstraße. Somit ist auch eine Temperierung der Wohnungen im Sommer möglich. Unseres Wissens sind wir hier Vorreiter, da im Genossenschaftswesen eine Abwasserwärme für Neubau und Modernisierung noch nicht umgesetzt wurde“, so Schmitzer.
Bei den zu modernisierten Wohneinheiten werden Fußbodenheizungen eingebaut, Balkonkraftwerke errichtet und die Altbaufassaden seriell verkleidet, mit Dämmung und Holzständerwänden (sogenannte Energiesprong) aufgestockt. Der Neubau erfolgt in Holzhybridbauweise.
Anerkennung: Badwiesen gehören zum „IBA‘27“-Netzwerk
Vorstand Weiler verweist noch auf einen wichtigen Aspekt: „Neben frei finanzierten Wohnungen bieten wir unseren Mitgliedern im ersten Bauabschnitt 14 geförderte Wohnungen zur Nutzung an. Dafür wurden insgesamt gut 3,8 Mio. EUR an öffentlichen Mitteln zugesagt. Und auch, wenn uns die Information, dass die Förderkulisse 2024 bereits Ende Juni ausgeschöpft sei, sprachlos macht, stehen wir zu unserem Wort: Verlässlich attraktiven Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten zu fairen Preisen schaffen. Da werden wir alles daransetzen!“
Bei der Kreisbau wird das Miteinander großgeschrieben. Daher sind in den Neubauten neben Wohnungen auch Gemeinschaftsräume, Gästewohnungen und Serviceangebote für die gesamte Wohnanlage vorgesehen. „Besonders stolz sind wir, dass unser Projekt in das Netzwerk der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart, kurz IBA’27, aufgenommen wurde.“ Mit klugen und mutigen Bauprojekten will die IBA’27 zeigen, wie das Zusammenleben, Wohnen und Arbeiten in der Region Stuttgart zukünftig funktioniert. Die Verlässlichkeit der Kreisbau zeigt sich darin, dass „Badwiesen 2030“ auch umgesetzt wird. „Wir als Wohnungsgenossenschaft zeigen gerade in der aktuellen mit Krisen behafteten Zeit Flagge. Wir gehen voran, innovativ, kreativ, um auch in Zukunft nachhaltig, sicher und fair Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten in unserer Region anbieten zu können“, so Kreisbau-Vorstand Bernd Weiler.
Foto: v.l.n.r. - S. Rudolf, J. Hölzel, I. Beuerle, P. Bader, S. Schmitzer, N. Schmid, B. Weiler
Foto: Kreisbaugenossenschaft Kirchheim-Plochingen eG