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Die Wohnungswirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität

Rund 190 Teilnehmer diskutierten in Konstanz und digital über die aktuelle Klimaschutzpolitik sowie über den Weg zur Klimaneutralität in der Wohnungswirtschaft. Für die gemeinwohlorientierten Mitgliedsunternehmen des vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., die im Land insgesamt etwa 460.000 Wohnungen bewirtschaften, stellt dies eine große Herausforderung dar, denn das Wohnen muss gleichzeitig bezahlbar bleiben.

Bis 2040 soll der Wohnungsbestand in Baden-Württemberg klimaneutral sein. So ist es von der Landesregierung in ihrem Klimaschutzgesetz angestrebt. Für die rund 300 Mitgliedsunternehmen des vbw bedeutet dies, Lösungen zu finden, wie Klimaneutralität und Bezahlbarkeit vereinbart werden können.

„Wir brauchen keine weitere Verschärfung energetischer Neubaustandards. Bei einer derzeitigen Neubaurate von 0,6 Prozent bringt die weitere kostenintensive Optimierung der Neubauten für das Klima keinen Mehrwert“, sagte vbw-Präsident Peter Bresinski. Die Bundesregierung fördert seit 2023 den Neubau ab der Effizienzhaus 40-Klasse. Das heißt, das Gebäude darf nur 40 Prozent des Primärenergieverbrauchs des Referenzgebäudes Effizienzhaus 100 besitzen. Für die Förderung ist zudem ein Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude vorgeschrieben. Nur wer diese Voraussetzungen erfüllt kann die Förderung erhalten, für die der Bund insgesamt 1,1 Milliarden bereitstellt. „Dass für die Förderung weiterhin an den Energieeffizienzklassen festgehalten wird, statt eine neue Fördersystematik entlang der CO2-Reduktion anzugehen, ist eine Fehllenkung von Steuergeldern“, ist Bresinski überzeugt.

Die Wohnungswirtschaft fordert eine Fokussierung auf die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. „Hier gibt es ein weitaus größeres Einsparpotenzial als im Neubau − und das bei deutlich niedrigerem Ressourceneinsatz“, so Bresinski. Die entscheidende Messgröße ist die Reduktion von Treibhausgasen. Die Wärmequelle, die Heizungsart und die Dämmung eines Hauses sind dabei Stellschrauben, an denen gedreht werden kann, um den Gebäudebestand annähernd klimaneutral zu machen. Mit welcher Technologie dies umgesetzt wird, sollte dabei nicht von der Politik vorgeschrieben werden, so lautete der Konsens beim Klimagipfel. Abhängig davon sind nämlich auch die finanziellen Belastungen für die Wohnungsunternehmen. Über kostengünstige innovative Lösungen wurde infolgedessen in Konstanz diskutiert.

Die Fördermittel für die energetische Sanierung des Wohnungsbestandes reichen nicht aus, um die Klimaziele unter sozialverträglichen Gesichtspunkten zu erreichen. „Bezahlbares Wohnen steht für die Wohnungswirtschaft weiterhin an oberster Stelle. Klimaschutz und Bezahlbarkeit dürfen sich nicht ausschließen. Das muss von der Politik endlich berücksichtigt werden“, betonte der Verbandsvorsitzende.

Abschließend stellte Bresinski klar: „Klimaneutralität im Gebäudesektor kann nur durch die Dekarbonisierung der Strom- und Wärmenetze schnell erreicht werden. Ohne Sektorenkopplung wird es schwierig.“