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Mehr als 2.000 geplante Wohnungen werden nicht gebaut - vbw: Schlechtes Signal für Baden-Württemberg

Baden-Württemberg hat ein Problem - im Land mangelt es überall an ausreichend Wohnraum. Und die Krise wird sich weiter verschärfen. Nach einer Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen der gemeinwohlorientieren Wohnungswirtschaft in Baden-Württemberg ist der Neubau von 39 Prozent der in den kommenden beiden Jahren ursprünglich geplanten Wohnungen unter den derzeitigen Bedingungen nicht mehr realisierbar. Dies betrifft sowohl frei finanzierte als auch geförderte Wohnungen. „Mit Blick auf die Menschen und die Wirtschaft im Land ist das sehr bedenklich“, bewertet Peter Bresinski, Präsident des vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., die Lage.

Auch der geförderte Bereich ist von Streichungen und Verschiebungen von Bauprojekten betroffen. So sind rund 33 Prozent der mit Förderung geplanten Wohnungen der baden-württembergischen Wohnungswirtschaft im Moment nicht mehr realisierbar. Etwa ein Drittel (27 %) dieser Projekte wird komplett gestrichen; zwei Drittel der geplanten geförderten Wohnungen werden vorerst verschoben. „Wohnungen, die aber heute nicht gebaut werden, erhöhen die Lücke auf dem Wohnungsmarkt. Wenn die Konditionen sich nicht verbessern, verschwinden die Planungen komplett in der Versenkung“, befürchtet Bresinski.

In der vergangenen Woche hatte bereits das Pestel-Institut mit der Studie ‚Bauen und Wohnen in der Krise‘ auf ein Wohnungsdefizit von 700.000 Wohnungen in Deutschland im Jahr 2022 hingewiesen. Dieses müsse rasch abgebaut werden. „Unter den derzeitigen, sehr volatilen Rahmenbedingungen ist das jedoch nicht machbar“, gibt Bresinski mit Blick auf die rückgängigen Bauplanungen zu bedenken. „Heute liegen die Kosten für ein Mietwohnungsbauprojekt so hoch, dass bezahlbarer Wohnraum, wie wir ihn als Wohnungswirtschaft bieten wollen, kaum mehr erstellt werden kann. Die Gründe für die Investitionszurückhaltung sind ebenso vielfältig wie schwerwiegend: gestiegene Finanzierungszinsen und Materialkosten, fehlende Verlässlichkeit bei der Förderung, fehlende Bau- und Handwerkerkapazitäten und unzureichende Förderkonditionen. Diese Problemfelder machen die Unternehmen für die Realisierung von Bauprojekten aus. „Solange so viele Unwägbarkeiten das Bauen erschweren und verteuern, wird die Zurückhaltung bei Bauprojekten andauern“, sagt Bresinski. Es brauche dauerhaft gute, verlässliche Förderprogramme, insbesondere auch vom Bund, weniger Bürokratie – auch auf Bundesebene ­- und schnellere Verfahren in den Kommunen. Dies gelte auch für den Bereich der Modernisierung von Wohnraum. Denn auch beim Wohnungsbestand sieht es nicht besser aus. Auch im Bereich der Modernisierung werden in den nächsten beiden Jahren 42 Prozent der eigentlich geplanten Projekte nicht realisiert. Bresinski erklärt: „Angesichts der notwendigen Verbesserungen im energetischen Bereich darf die Modernisierung wohnungspolitisch nicht vernachlässigt werden. Auch hier braucht es eine massive Förderung, um den Klimaschutz voranzubringen“.

In diesem Zusammenhang begrüßen wir die Bemühungen des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen, die Situation verbessern zu wollen. Die geplante Prämie für den sozialen Wohnungsbau von 6.000 Euro je Wohneinheit ist ein wichtiges Zeichen und ein Beitrag dafür, dass geplante Projekte realisiert werden. Dies ist ein Beitrag zum bezahlbaren Wohnen“, ist der vbw-Präsident überzeugt.