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Klimagipfel der Wohnungswirtschaft

Dekarbonisierung und Klimaschutzziele 2045 - Konzentration auf das Wesentliche

Das klimaneutrale Wohnen, mögliche Klimapfade und die Dekarbonisierung des Gebäudebestandes standen im Fokus des zweitägigen Klimagipfels am 22. und 23. Februar in Konstanz. Gemeinsam richteten der vbw und der VdW Bayern die Veranstaltung zum vierten Mal aus. Mehr als 250 Teilnehmer aus ganz Deutschland stellten sich dem Thema, das die Branche bewegt. Kann es gleichzeitig gelingen, die Klimaschutzziele zu erreichen und das Wohnen bezahlbar zu halten?

Die rechtlichen Hürden für die Erreichung der Klimaziele liegen im Gebäudebestand hoch. Das zeigte bereits die Startfolie beim Vortrag von Dr. Ingrid Vogler, Leiterin Energie und Technik beim GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Das Gebäudeenergiegesetz GEG ist zum 1. Januar in Deutschland in Kraft getreten, folgen wird die EU-Gebäuderichtlinie EPBD mit dem nationalen Gebäuderenovierungsplan, der Zielvorgaben beispielsweise für jährliche Renovierungsraten sowie für die Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien machen wird. Bis 2050 sollen alle Gebäude in der EU Nullemissionsgebäude sein. „Wie all diese Anforderungen durch Wohnungsunternehmen finanziert und refinanziert werden sollen, bleibt weiterhin die große Frage“, so Vogler.  Sie riet den Unternehmenslenkern den Hauptfokus auf die Lebensdauer der Heizungen in ihren Gebäuden zu richten und alle Fernwärmefragen zu klären. Ein weiterer Schwerpunkt sind dann die nicht umlegbaren Betriebskosen, die Worst Performing Buildings und abschließend die Vermeidung der lokalen Verbrennung fossiler Energien bis 2045.

Auch Felix Lüter, Geschäftsführender Vorstand der Initiative Wohnen.2050 machte klar, dass der finanzielle Druck auf die Wohnungsbauunternehmen durch die zunehmenden Nachhaltigkeits- und Klimaschutzvorgaben steigt. Werden die Klimaschutzziele nicht erreicht, so drohen hohe Folgekosten. Andererseits zieht eine sinkende Eigenkapitalquote die Gefahr der Überschuldung nach sich. Hier stehen die Unternehmen vor einem Dilemma. Anhand von Beispielen zeigte er Lösungsansätze auf. „Defossilisieren Sie bestmöglich! Warten ist keine Option“, lautete sein Fazit.

Exkurs Lehmbau

Viele tolle Beispiele für den Bau mit Lehm zeigte Martin Rausch von der Lehm Ton Erde Baukunst GmbH. „Lehmbau ist eine uralte Bauweise. Sie wurde von der Industrie verdrängt und muss jetzt wieder erlernt werden“, stellte er zu Beginn seiner Bildershow klar. Aber insbesondere unter Gesundheits- und Wohlfühlaspekten sei das Wohnen in einem Lehmhaus kaum zu überbieten. Man komme heute mit 10 Baumaterialien aus, insgesamt sehr nachhaltig, da Lehme beispielsweise auch aus Aushubmaterial verwendet werden könne. Einen Nachteil aber hat die Lehmbauweise: sehr hohe Personalkosten. Und so musste Rausch auch feststellen, dass die Kosten für den Bau eines Einfamilienhauses in Lehmbauweise derzeit noch 30 Prozent höher liegen als in konventioneller Bauweise. Lehmbau basiere dennoch auf dem Wissen „Zurück zur Vernunft“.

Die Dekarbonisierung des Bestandes ist der Schlüssel

Die Professoren Dietmar Walberg und Dr. Norbert Raschper waren sich in der Diagnose einig, dass angesichts des energetischen Zustands des Gebäudebestands, des Energiemixes und der Heizungssysteme in diesem Bestand, dass Maximalforderungen fehl am Platze sind. „42 Prozent der Fassaden sind nicht zukunftsfähig, 50 Prozent der Fenster müssen in den nächsten 15 Jahren erneuert werden. Es ist noch lange nicht ‚durchgedämmt“ im Bestand“, sagte Raschper. Noch problematischer sieht er die Situation bei den Heizungen. Denn 20 Prozent der Wohnungen seien mit Heizungen versorgt, die wahrscheinlich in den nächsten Jahren ausfallen werden, da sie ihre technische Laufzeit erreicht oder überschritten hätten. Selbst wenn alle Gebäude dem KfW55-Standard entsprächen, ließen sich die Klimaschutzziele 2045 nicht erreichen. Dies ist nur mit der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung möglich.

„Es wird nicht aus eigener Kraft finanzierbar sein, die Ziele zu erreichen“, resümierte er. Er riet den Unternehmen eine valide Datenbasis aufzubauen und jährlich eine CO2-Bilanz zu erstellen. Das sei zwar lästig, aber notwendig – auch zur Dokumentation. „Reduzieren sie die Dämmmaßnahmen auf das Notwendigste und setzen sie alle Kraft auf die Anlagentechnik“, empfahl er. „Sie brauchen zwingend eine 20jährige Investitionsplanung und eine stringente Fokussierung auf strategische Bestandsentwicklung und Fördermittel“, gab er die Handlungsempfehlung. „Sie werden bilanzieren und aktivieren müssen“, schloss er. Der lange, anstrengende Weg fordere Ausdauer und Führungskraft.

Sören Gruhl und Stilian Poniros, bautechnische bzw. betriebswirtschaftliche Berater beim VdW Bayern und beim vbw, beleuchteten die Situation vom technischen Klimapfad zur strategischen Wirtschafts- und Finanzplanung. Auch sie stellten die intensive Datenerhebung an erste Stelle der strategischen Planung. Dann gelte es, die Dekarbonisierung des Bestandes bei gleichzeitiger Schaffung und Erhaltung von bezahlbarem Wohnraum so zu gestalten, dass sich dennoch eine positive Unternehmensentwicklung darstellen lässt. Das sei nur langfristig schwierig, aufgrund der kumulierten Verzerrung bei den Investitionsauswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Liquidität in späteren Jahren. „Ein langer Planungshorizont ist essenziell“, sind sich die beiden Berater sicher. Sie sagen aber auch „Investitionen sind ohne Förderungen nicht darstellbar“.

Aus der Praxis sprachen Tobias Hensel von wowiconsult und Jürgen Oelschläger, Vorstand des Bau- und WohnungsVereins Stuttgart, und gaben insgesamt Einblick auf Erfahrungswerte mit dem Klimapfad für mehr als 15.000 Gebäude im Bestand. „Wir sind nach Erfassung aller Daten mit wenigen Klicks zu einer automatisierten Klimaroadmap gekommen. Doch die Umsetzung des Klimapfads wird für den BWV ein Kraftakt“, betonte Oelschläger.

Serielle Sanierung

Ebenfalls aus der Praxis sprach Tobias Stöhr, Vorstand der Gewobau Erlangen. Das Unternehmen hat gemeinsam mit der Initiative Energiesprong ein Quartier seriell saniert. „Die Möglichkeit, durch kurze Bauzeiten im bewohnten Zustand und mit vertretbaren Belastungen für die Mieterschaft zu sanieren, hat uns überzeugt“, sagte Stöhr. Das Projekt profitierte von einer hohen Geschwindigkeit durch die Vorfertigungen, nachhaltige Baustoffe und eine Montage ohne Gerüst. „Herausforderungen haben sich durch viele Vorsprünge, auskragende Balkone, Statikthemen und Altlasten. Insgesamt wurden 475 Wohneinheiten seriell saniert und durch Aufstockung in Holzbauweise weitere 162 Wohnungen erfolgreich ergänzt.

Auch Eco2nomy geht es um die Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit der Gebäudedekarbonisierung. Geschäftsführer Dr. Martin Handschuh präsentierte gemeinsam mit Guido Sinn, Vorstand der Beamten-Wohnungsbaugenossenschaft, was Anbieter für serielle Sanierungen im Detail bieten müssen. Eco2nomy hat dazu ein detailliertes Raster erstellt. Handschuh rät: „Beauftragen Sie eine Machbarkeitsstudie nur dann, wenn indikative Preise auf Gewerkeebene und klare Aussagen zur Förderung vorliegen“.

„Machen“ stand als Aufforderung auf einer Folie von Handschuh an die wohnungswirtschaftlichen Teilnehmer. Diesen Appell und das Wissen um die große Bedeutung von Daten, der richtigen Klima- und Wirtschaftsstrategie sowie der finanziellen Herausforderung durch den Klimaschutz nahmen die Unternehmenslenker vom diesjährigen Klimagipfel abschließend mit.

Auch im nächsten Jahr werden Experten ihr Wissen weitergeben. Der Termin für den Klimagipfel 2025 steht schon fest. Er findet am 20./21. Februar 2025 statt.

Einen kleinen flimischen Rückblick können Sie hier auf Youtube sehen.

Impressionen des Klimagipfels 2023

Der zweite Klimagipfel der Wohnungswirtschaft fand am 14. und 15. Februar 2023 statt. Hier einige Teilnehmer-Stimmen und Bilder der Veranstaltung.

vbw-Präsident Peter Bresinski kritisierte beim Klimagipfel 2023 die immer höheren Energieeffizienzstandards im Neubau. "Die hohen Investitionen in die Gebäudehülle, die Gebäudetechnik sowie die Heizsystemes schlagen auf die Mieten durch."

Immer höhere Energieeffizienzstandards im Wohnungsneubau lenken die Fördermittel ohnehin in die falsche Richtung. Bei einer Neubauquote von 0,6 % liege der Hebel für die Klimaneutralität im Bestand.

Fokussierung auf Sanierung von Bestandsgebäuden und Technologieoffenheit

Bei der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden gibt es ein weitaus größeres Einsparpotenzial als im Neubau − und das bei deutlich niedrigerem Ressourceneinsatz, so vbw-Präsident Bresinski weiter. "Die entscheidende Messgröße ist die Reduktion von Treibhausgasen." Die Wärmequelle, die Heizungsart und die Dämmung eines Hauses sind dabei Stellschrauben, an denen gedreht werden kann, um den Gebäudebestand annähernd klimaneutral zu machen. Mit welcher Technologie dies umgesetzt wird, sollte dabei nicht von der Politik vorgeschrieben werden, so lautete der Konsens beim Klimagipfel.

Sektorübergreifende Lösung im Quartier

Abschließend stellte Bresinski klar: „Klimaneutralität im Gebäudesektor kann nur durch die Dekarbonisierung der Strom- und Wärmenetze schnell erreicht werden. Ohne Sektorenkopplung wird es schwierig.“

Was müssen Wohnungsunternehmen angesichts der politischen Entwicklung im Bereich Klimaschutz tun?

„Verschaffen Sie sich einen guten Überblick über die energetische Qualität ihrer Gebäude und Heizungen“, riet Dr. Ingrid Vogler, Leiterin des Referates Energie und Technik beim GdW, den Wohnungsunternehmen. Das sei wichtig, um schnell handlungsfähig zu sein, wenn von Seiten der EU beziehungsweise der Bundesregierung neue Vorschriften beispielsweise zu den Anforderungen der Heizkessel kämen. „Entwickeln Sie eine Klimastrategie“, empfahl sie. Es gelte schließlich über Jahrzehnte hinweg einen gesamten Bestand zu transformieren.

Was müssen Wohnungsunternehmen angesichts der politischen Entwicklung im Bereich Klimaschutz tun? Sehen Sie dazu die kurze Einschätzung von Dr. Ingrid Vogler im Interview*
* Weiterleitung auf unseren YouTube-Kanal

Prof. Thomas Auer von der TU München plädierte für "Einfaches Bauen". Mehr Technik bedeute nicht unbedingt weniger Energieverbrauch - die errechneten Werte differieren meist von den tatsächlichen Verbräuchen - abhängig von den Nutzern der Technik. "Der Effizienzhausstandard ist keine Antwort“, bekräftigte er.

Außerdem brauche es eine Lebenszyklusbetrachtung beim CO2-Verbrauch der Gebäude und einfache Modelle dafür. „Allein etwa 3.400 Normen und noch viel mehr Gesetze sind in Deutschland zu erfüllen. Das ist unzeitgemäß“. Die Bundesregierung fördere Maßnahmen und nicht Ergebnisse. Das sollte sich ändern, betonte er abschließend.

Ein Kurzinterview mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Auer zum Thema "Einfacher Bauen" - finden Sie hier
* Weiterleitung auf unseren YouTube-Kanal

Zudem machen die unzähligen Bauvorschriften das Bauen kompliziert und teuer, aber nicht unbedingt die Wohnqualität und den Energieverbrauch besser.

Oliver Thill von Atelier Kempe Thill erklärte bei seiner Übersicht über den europäischen Wohnungsbau: „Im europäischen Vergleich hat Deutschland die höchsten Anforderungen und Standards beim Wohnungsbau, insbesondere beim Schallschutz.“ Dies gelte für den Klimaschutz, die Prüfstatik, Abstandsflächen und auch das Thema Blitzableiter. Verschiedene Bauvorschriften je Bundesland erhöhten zudem die Komplexität beim Bauen. Er forderte eine Vereinheitlichung und Reduzierung der Bauvorschriften.

Praxisbeispiele - Klimaschutz im Wohnungsbau

Praxisbeispiel GWG Tübingen: Sanierung in Zusammenarbeit mit Fertighaushersteller

Neben den hochkarätigen Expertenvorträgen bot der Klimagipfel 2022 auch spannende Beispiele aus der Praxis. Sie gaben einen Einblick über die Bandbreite der Möglichkeiten für die Energieeinsparung im Gebäudebereich:

So stellte Uwe Wulfrath, Geschäftsführer der GWG Tübingen, ein Pilotprojekt für die serielle Modernisierung im Bestand vor. Um Wohngebäude mit schlechter Energieeffizienz zu sanieren, arbeitet das kommunale Wohnungsunternehmen mit dem Fertighaushersteller Schwörer zusammen. Die Vorteile: Durch die Verlagerung von Bauleistungen in die Fabrikhalle können die Bauzeiten für die tatsächliche Modernisierung vor Ort und damit die Belastung für die Mieter gekürzt werden. Gleichzeitig soll so der Handwerkermangel abgefedert werden, indem die Ressourcen des Fertighausherstellers genutzt werden.

Praxisbeispiel WOBAK: Aufbau eines Nahwärmenetzes in Konstanz

Die WOBAK Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Konstanz setzt in Ihrer Klimastrategie auf den Aufbau eines Nahwärmenetzes. Dabei kooperiert eng mit den Stadtwerken Konstanz, um eine klimafreundlichere Energieversorgung mit erneuerbaren Energie aufzubauen. „Erneuerbare Wärmenetze sind die effektivsten Instrumente zur Klimaneutralität im Gebäudesektor. Aber: Bis zur Realisierung müssen Hürden in der Planung, bei der Überzeugung weiterer Nutzer und in der unsicheren Förderkulisse überwunden werden.“, erläuterten WOBAK-Geschäftsführer Jens-Uwe Götsch und Dr. Norbert Reuter, Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz.

Praxisbeispiel der BG Familienheim Heidelberg eG: Klimaroadmap 2030+

Die Baugenossenschaft Familienheim Heidelberg eG hat in Zusammenarbeit mit der Eco2nomy GmbH, Stuttgart, dafür proaktiv eine Klimaroadmap erstellt. Mit Unterstützung der Beratungsgesellschaft gelang es, Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit der Maßnahmen zu optimieren.

Wichtig war dabei, methodisch mit Hilfe von speziellen Tools die relevanten Aspekte zu analysieren und sorgsam gegeneinander abzuwägen. Auf dieser Basis konnten die Entscheidungen getroffen werden, die weit über eine reine technische Optimierung hinausgehen. Mit dem vorliegenden klaren Plan kann es jetzt an die Umsetzung gehen.

Den ausführlichen Bericht können Sie hier in unserem Magazin aktuell nachlesen

Klimaziele erreichen mit Plan
Baugenossenschaft Familienheim Heidelberg eG erstellt Klimaroadmap 2030+

Klimawandel und Klimaschutz

Der fortschreitende Klimawandel ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Bei der Einsparung von CO2 und dem sparsamen Verbrauch von Ressourcen kommt der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft eine wichtige Aufgabe zu. Mehr als zwei Drittel der Wohnungen wurden bereits energetisch modernisiert. Jährlich werden mehr als 300 Millionen Euro in die Modernisierung investiert. Dennoch bleiben die Herausforderungen hoch. Insbesondere wenn es gilt, einerseits die Klimaziele im Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zu erreichen und andererseits das Wohnen bezahlbar zu halten.

Klimaziel in Baden-Württemberg: Null Emissionen im Gebäudesektor bis 2040

Mit der Verschärfung des Bundes-Klimaschutzgesetzes im August 2021 wurde das Ziel verankert, eine Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen.

In Baden-Württemberg will die Landesregierung dies sogar noch übertreffen. In der Novelle des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg (KSG BW) im Herbst 2021 wurde festgeschrieben: "Der Treibhausgasausstoß des Landes soll im Vergleich zu den Gesamtemissionen des Jahres 1990 bis 2030 um mindestens 65 Prozent (reduziert werden) und bis 2040 soll über eine schrittweise Minderung Netto-Treibhausgasneutralität („Klimaneutralität“) erreicht sein."

Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Wohnungswirtschaft, eine Branche, die üblicherweise in 40-Jahres-Zyklen investiert. Sie kann nur mit fundierten und gut geplanten Klimastrategien gemeistert werden, die allerdings die Unternehmensentwicklung über Jahrzehnte maßgeblich beeinflussen.

Vereinbarkeit Klimaschutz und bezahlbares Wohnen

Dr. Iris Beuerle, vbw-Verbandsdirektorin:

"Eine der größten Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft in Baden-Württemberg ist die Erreichung der Klimaneutralität im Gebäudebestand bis 2040.

Zum Erreichen der Klimaziele muss der Fokus dabei auf die CO2-Einsparung statt auf ständig höhere Effizienzstandard gelegt werden. Von der Politik fordern wir, dass regulatorische Rahmenbedingungen angepasst, Technologie-Offenheit sowie Sektorkopplung gewährleistet werden.

Denn wichtig ist: Der Klimaschutz darf die gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen in ihrer Investitonstätigkeit nicht überfordern. Damit bezahlbares Wohnen möglich bleibt!"

Ein Videostatement der Verbandsdirektorin finden Sie hier

European Green Deal

Der „Green Deal“ der Europäischen Kommission ist eine der sechs politischen Leitlinien und Kernstück der neuen „Von-der-Leyen-Kommission“. Mit dem Paket sollen Ziele wie die Klimaneutralität in der Europäischen Union (EU) bis 2050, die Abkopplung des Wirtschaftswachstums von der Ressourcennutzung oder der Schutz des Naturkapitals verfolgt werden. Der Green Deal soll vor allem zum Umdenken in und zu einer Umstrukturierung der Gesellschaft und Wirtschaft führen und ist als neue Wachstumsstrategie der EU gedacht.

Mehr dazu von Dr. Özgür Öner, Leiter des Europabüros beim GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. in seinem Artikel European Green Deal

European Green Deal
Energetische Sanierung

Damit der Gebäudebestand bis 2050 klimaneutral werden kann, müssen energetisches Sanieren und bezahlbares Wohnen in Einklang gebracht werden. Dafür brauchen wir neue Sanierungsprozesse und innovative, in der Breite umsetzbare Konzepte, kombiniert mit stärkenden Impulsen aus der Politik. Ein wichtiger Baustein kann die serielle Sanierung mit vorgefertigten Elementen sein, beispielweise nach dem Energiesprong-Prinzip.

Christian Stolte, Bereichsleiter Energieeffiziente Gebäude bei der Deutschen Energie-Agentur (dena) schreibt: Energiesprong revolutioniert den Sanierungsmarkt.

Energiesprong
revolutioniert
den
Sanierungsmarkt
Serielles, modulares Bauen

Der GdW hat mit neun Anbietern Rahmenvereinbarungen für seriellen und modularen Wohnungsbau geschlossen.

Broschüre
zur
GdW-Rahmenvereinbarung